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Hier entsteht die Webpräsenz der Stiehr-Orgel in St. Georg, Kandel

Der Infoflyer zur fertiggestellten Orgel

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Bild: Eckhard Zechiel

Klangbeispiele der Stiehr Orgel

Auf dieser Seite werden wir nach und nach einige Klangbeispiele der Stiehr-Orgel hochladen. Sie finden zunächst fünf Videos mit Musik von Hendrik Andriesson "Miroir de Peine" nach Worten von Henry Ghéon. Die Videos entstanden 2022 mit freundlicher Unterstützung der Josef-David-Stiftung (http://www.josef-david-stiftung.de). Sie zeigen neben den beiden Ausführenden (Lisa Stöhr, Sopran und Wolfgang Heilmann, Orgel) in der Georgskirche in Kandel auch den Kreuzweg aus der Kirche St. Michael in Reichshoffen, Frankreich. Die Aufnahmen wurden von Jürgen Schaaf (Schnitt und Kamera) und Gerhard Betz (Ton) begleitet.

Seit über 60 Jahren besteht nun schon die Städtepartnerschaft der beiden Orte. Zwei Konzerte im Frühjahr 2022 mit diesem Programm ergänzten die reichhaltigen Kontakte der beiden Städte.

 

 

 

I. Agonie au jardin

Ses compagnons endormis dans l'ombre;

Son Père au ciel et se refusant;

Un vide affreux où l'amour succombe;

Pas un oiseau dans l'arbre tremblant...

 

N'y a-t-il donc que Jésus qui veille

Dans la prison d'une nuit sans fin?

Qu'un abandon, le sein? Qu'une oreille

En vain tendue aux voix du matin?

 

Dans sa maison, la fenêtre ouverte

Sur la colline qui fut si verte

À comtempler, au temps du bonheur,

 

La Mère aussi souffre l'agonie

Du Fils absent que son Père oublie

Et doit garder pour elle ses pleurs.

 

„Gethsemane“ (Qual im Garten) Seine Jünger, eingeschlafen im Dunkel. Der Vater im Himmel schweigt. Eine entsetzliche lieblose Leere. Kein Vogellaut im zitternden Laub. Durchwacht Jesus da eine Nacht, die nie endet, wie im Gefängnis? Ist das schon das Ende? Horcht er vergeblich auf den Morgenruf? In seinem Haus, mit Blick durch die weit geöffneten Fenstern auf die Hügel, wie gut tut es da, sich der Zeiten des Glücks zu erinnern. Auch die Mutter leidet mit in dieser Todesqual des Sohnes, der scheinbar verlassen vom Vater, ihre Tränen erblickt.

II. Flagellation

 

Quand j'avais peur pour vous d'une abeille,

D'un pli d'étoffe et de moins encor,

Quand voletait sur vos joues, pareilles 

A l'abricot, la pruine d'or.

 

Si l'on m'eût dit que bientôt les hommes,

Portant la main sur tant de beauté,

Déchireraient avant son été 

Le fruit parfait promis à l'automne,

 

J'aurais caché au fond de mon sein

Le bien de Dieu qui est tout mon bien

Et j'aurais pris sur moi sa torture... 

 

Est-ce justice que ma douleur,

Du plomb volant qui bat votre coeur

N'ait que l'écho, mais non la blessure?

 

„Geißelung Jesu“ Als ich noch um dich fürchtete wegen einer Biene, wegen zerknitterter Kleider oder Geringerem, als um deine Wangen noch die sanfte Blässe strich, wenn mir da einer gesagt hätte, dass Menschen Hand anlegen würden an solche Größe, dass diese vielversprechende Frucht schon im Sommer, noch vor der Reife, gebrochen würde, ich wäre im Innersten zutiefst betrübt gewesen und ich hätte, weil Gottes Wohltaten auch mir gelten, seine Qualen auf mich genommen. Ist es gerecht, dass mein Schmerz nur ein schwaches Echo deines unter den Wundschmerzen so schwer pochenden Herzens ist?

III. Couronnement d'épines

 

Mères, mes soeurs, dites-moi quel rêve

N'aura pas fait pour son nouveau-né,

En le berçant une ronde aux lèvres,

La mère heureuse en sa pauvreté?

 

Si j'ai péché contre la sagesse

En couronnant votre front de fleurs,

Faut-il, mon Fils, que tant de tendresse

Vous ait valu tant de déshonneur?

 

O faible Prince, où sont vos conquêtes?

Un rond d'épines étreint votre tête;

Un roseau sec tremble entre vos doigts...

 

Je veux, du moins, sous ce pauvre règne,

Humilier mon rêve qui saigne

Et de mes maux Vous faire le Roi...

 

„Die Dornenkrone“ Ihr Mütter, meine Schwestern, sagt mir, welche Träume diese Mutter, glücklich in ihrer Armut, nicht für ihr Neugeborenes geträumt hätte, als sie an seiner Wiege sang? Sollte ich mich wider gute Sitten vergangen haben, als ich deine Stirn mit Blumen schmückte, sollte so viel Zärtlichkeit dir so viel Schmach eingebracht haben, mein Sohn? Oh schwaches Kind, wo sind deine Eroberungen? Ein Dornenband umkränzt dein Haupt, ein dürrer Rosenzweig zittert in deiner Hand. Trotz solch erbärmlicher und erniedrigender Zeichen der Macht möchte ich dich wenigstens im Traum, wenn auch unter Schmerzen, zum König krönen.

IV. Portement de croix

 

Je veux le voir en n'être point vue;

C'est déjà trop pour lui d'une croix!

Dans cette foule, comme perdue,

Si je défaille, Ah! Soutenez-moi!

 

Rien qu'une femme parmi des femmes:

Il ne meurt pas pour moi, mais pour tous.

Oubliez-moi, mon Fils, et mes larmes

Couleront mieux sur eux et sur vous.

 

Une autre donc essuiera sa face;

Une autre donc baisera la trace

Des pieds saignants; un autre prendra

 

Le bois pesant de sur son épaule...

Et quant à moi, la Mère, mon rôle

Est de tomber quand Il passera.

 

„Der Kreuzweg“ Ich möchte es sehen und auch wieder nicht; ein Kreuz ist viel zu schwer für ihn! In der Menge, wie verloren, drohe ich hinzusinken, oh stützt mich! Eine einzige Frau unter all den Frauen: Er stirbt nicht für mich, sondern für uns alle! Vergesse mich, mein Sohn, und weine Tränen, die besser über sie als über dich vergossen werden. Eine Handreichung wird sein Antlitz trocknen, eine andere seinen blutigen Weg segnen, eine andere das schwere Kreuz von seinen Schultern nehmen. Und was meine Rolle als Mutter anbelangt, ist es an mir zu fallen, wenn er dahinscheidet.

V. Crucifixion

 

 

Avec ma pauvre plainte de mè,

Que suis-je là devant, mon Aimé?

Un Dieu qui meurt... Oui! le grand mystère!

Je vois un Fils, qui me va quitter.

 

Qu'aucun rayon d'en haut n'adoucisse

Une douleur que toute je veux:

A ma douleur je fais sacrifice

De la Divinité de mon Dieu.

 

Il voit mes pleurs et me les pardonne.

J'accepterai l'enfant qu'il me donne

A consoler dans notre maison...

 

Mais c'est trop peu pour tenir sa place:

Entre mes bras qui plus ne l'embrassent

Tous ses enfants, les hommes viendront.

 

„Kreuzigung“ Mit meiner ärmlichen Wehklage als Mutter, was bin ich da vor dir, mein Liebster? Es stirbt ein Gott, ja! Das große Mysterium! Ich sehe einen Sohn, der mich verlassen wird. Kein Strahl, der von da oben solchen Schmerz lindern könnte. Meinen Schmerz bringe ich der Göttlichkeit des Herrn zum Opfer. Er sieht meine Wehklagen und vergibt sie mir. Ich werde auf mich nehmen, dass er mich in unserem Haus mit einem Kinde tröstete. Aber es wird nicht seinen angestammten Platz einnehmen können. In meinen Armen, die ihn nicht mehr umfangen können, umfange ich all seine Kinder, die ganze Menschheit.